Warum russt eine Kerze?
Was passiert wenn eine Kerze brennt?
Der Verbrennungsprozess eines Dochts in einer Kerze ist ein interessantes Zusammenspiel aus physikalischen und chemischen Vorgängen.
Grundsätzlich gibt es keine russfreie Kerzen. Wenn der Docht und Wachs gut auf einander abgestimmt ist, dann steigt wenig Rauch über der Flamme auf.
- Der Docht besteht aus faserigem Material, oft Baumwolle. Wenn die Kerze angezündet wird, beginnt das Wachs um den Docht zu schmelzen. Das flüssige Wachs wird durch die Kapillarwirkung im Docht nach oben gezogen.
- Das flüssige Wachs erreicht die Flamme an der Spitze des Dochts, wo es verdampft. Das Wachs selbst brennt nicht direkt; stattdessen verdampft es und die entstehenden Wachsdämpfe brennen.
- In der Flamme des Dochts werden die verdampften Wachsmoleküle mit Sauerstoff aus der Luft vermischt und durch die Hitze entzündet. Die chemische Reaktion, die dabei stattfindet, ist eine Verbrennung, bei der Kohlenstoff und Wasserstoff im Wachs mit Sauerstoff zu Kohlendioxid und Wasser reagieren
- Während der Verbrennung der Wachsdämpfe wird der Docht selbst erhitzt. Die Flamme an der Spitze des Dochts ist heiß genug, um kontinuierlich das Wachs zu schmelzen und verdampfen zu lassen.
- Ein gut konstruierter Docht reguliert die Höhe der Flamme selbst. Ein zu langer Docht würde zu einer großen Flamme und möglicherweise zu Rußbildung führen, während ein zu kurzer Docht die Flamme ersticken könnte. Idealerweise brennt die Spitze des Dochts langsam ab, was die Flamme auf einer stabilen Höhe hält.
- Der leuchtende Teil der Flamme ist heiß genug, um das umgebende Wachs zu schmelzen und den Verbrennungsprozess fortzusetzen.
Das Russen einer Kerze resultiert aus der Kombination mit dem Flammverhalten, der Dochtlänge, der Wachsqualität und den Umgebungsbedingungen. Die optimale Flamme brennt nicht zu gross, gleichmässig und ohne zu flackern. Es kommt darauf an, die Flamme auf einer optimalen Höhe zu halten, damit die effiziente Verbrennung gewährleistet ist.
Was passiert, wenn eine Kerze russt?
1. UNVOLLSTÄNDIGE VERBRENNUNG
Wenn der Docht nicht genügend Sauerstoff bekommt, kann das Wachs nicht vollständig verbrennen. Dadurch entstehen Kohlenstoffpartikel, die als Ruß sichtbar sind. Durch Russ kann es mit der Zeit die Wände und Decken verdunkeln, und die Rauchpartikeln können zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.
2. ZU LANGER DOCHT
Ein zu langer Docht führt zu einer größeren Flamme, die mehr Wachs verdampft, als sauber verbrannt werden kann. Dies erzeugt überschüssigen Kohlenstoff, setzt Stickstoffoxide frei und führt ebenfalls zu einer unvollständigen Verbrennung und damit zur Russbildung. Oftmals wird die Flamme sehr gross.
⚠️ Achte darauf, den Docht regelmäßig auf eine geeignete Länge (ca. 5-7 mm) zu kürzen.
⚠️ Vor jedem Anzünden sollte der Dochte der Docht auf die Länge von max. 1cm Länge gekürzt werden. Wir brechen den Docht vor dem Anzünden bei der Krümmung einfach ab.
⚠️ Bei dickeren Kerzen kannst du den entstehenden Rand beim Abbrennen auf 1-2cm abschneiden. So bekommt der Docht mehr Sauerstoff.
3.DER DOCHT IST ZU DICK
Kerzen mit einem Durchmesser über 5cm haben normalerweise die Tendenz zur Russbildung und daher ist die Dochtpflege unerlässlich. Der Docht erhält zu wenig flüssiges Wachs und so kann er sich nicht vollsaugen.
⚠️ Den Docht immer auf ca. 1cm Länge halten. Bei einer Pilzbildung, die Kerze löschen und den Docht kürzen. Die Schmutzpartikel aus dem Brennteller entfernen.
4. VERUNREINIGTES WACHS
Wenn das Wachs Verunreinigungen oder Additive enthält, die nicht vollständig verbrennen, kann dies zur Rußbildung beitragen. Hochwertige Kerzenwachse sind in der Regel sauberer und verursachen weniger Russ. Es könnt auch sein, dass der Docht verstopft ist, durch Zündholzreste oder andere Verunreinigungen. Damm bildet sich am Dochtende ein Stempel oder ein Dochtpilz, eine Verdickung.
⚠️ In dem Fall die Kerze löschen, die Verunreinigungen entfernen und die Verdickung am Docht abschneiden. Hochwertige Kerzen aus sauberem, reinem Wachs verwenden.
5. DER LUFTZUG
Luftströmungen, wie sie beispielsweise durch offene Fenster, Ventilatoren oder Türen entsteht, kann die Flamme unruhig machen, was die Verbrennung ineffizient und unvollständig machen, was wiederum zur Rußbildung führt. Diese unruhige Verbrennung führt dazu, dass mehr Kohlenstoffpartikel freigesetzt werden, die als Ruß sichtbar sind. Zugluft können auch dazu führen, dass sich die Flamme neigt und Rauch entsteht.
⚠️ Achte darauf, brennt die Kerze, dann halte Türen und Fenster geschlossen. Daher sollten die Kerzen unbedingt an Luftzugfreien Orten stehen (keine Klimaanlage, keine offenen Fenster und nicht in einem Duchgangszimmer).
6. FALSCHE DOCHTGRÖSSE FÜR DEN KERZENDURCHMESSER
Die Größe des Dochts sollte zum Durchmesser der Kerze passen. Ein zu großer Docht für eine kleine Kerze führt zu einer übermäßigen Wachszufuhr und unvollständiger Verbrennung, was zu Rußbildung führt.
Zu kleine Flamme wird häufig durch zu tiefe Brennschüsseln verursacht. Der Rand ist zu gross.
⚠️ Achte darauf, brennt die Kerze, dann halte Türen und Fenster geschlossen. Daher sollten die Kerzen unbedingt an Luftzugfreien Orten stehen (keine Klimaanlage, keine offenen Fenster und nicht in einem Duchgangszimmer).
7. NÄHE ZU WÄRMEQUELLEN
Wenn du Kerzen zu nahe an Wärmequellen wie Kaminen oder Heizkörpern platzierst oder beieinander zu dicht stehen, kann dies zum Rauchen führen.
⚠️ Der richtige Abstand zwischen Kerzen und Wärmequellen sorgt für eine saubere Verbrennung.
Noch ein Tipp: Beim Löschen den Docht vorsichtig kurz in das flüssige Wachs tauchen, damit kein Rauch entsteht und danach gut lüften.
Hier eine optimale Kerzenflamme
Hier auf dem Bild ist eine optimal brennende Flamme zu sehen: der Docht ist nicht zu lang (maximal 0.5 cm) und steht senkrecht.
Hier eine russende Kerze
Der Docht ist zu lang. Die Flamme flackert, brennt unregelmässig und beginnt zu russen.